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#916

RE: Play

in »Zombieland« 27.09.2020 01:44
von Seven • 511 Beiträge


Chester hatte also tatsächlich etwas auf dem Herzen. Die Mimik des jungen Mannes zu lesen war ihm vor seinem Verschwinden deutlich leichter gefallen, aber es war schön zu wissen, dass man das ein oder andere noch immer erkannte. Wie das Aufblitzen von Hilflosigkeit innerhalb seiner Augen, auch wenn es nur um Orientierungslosigkeit ging. Und das konnte er dem jungen Kerl echt nicht verübeln. Das Gebäude war riesig, verwinkelt und super unübersichtlich. Perfekt zum Verstecken, mit den zig Räumen und Ecken. Dieser Gedanke stieß ihm auch prompt übel auf, erinnerte es ihn daran, dass sein eigener Bruder ihm etwas vorenthalten hatte. So viel zu dem Schwur um Ehrlichkeit und Loyalität... er unterdrückte das Seufzen, welches aus seiner Lunge entfliehen wollte. Kurzzeitig hatte sich sein Gesichtsausdruck etwas verdunkelt, bevor Aiden sich jedoch wieder am Riemen riss. Er konnte auf neugierige Fragen seitens Chesters verzichten. Seine grünen Augen sprangen wieder zu dem Gesichts seines Gegenübers zurück, einen winzigen Augenblick später zierte ein warmes Schmunzeln seine Lippen - echt, nicht aufgesetzt. "Okay. Komm mal mit." forderte er und bedeutete ihm mit einem Nicken seines Kopfes zu folgen. Dann würden seine Pläne fürs Erste wieder weichen müssen. Aber eventuell war es ja zu etwas gut. Eventuell für Antworten. Antworten auf Fragen, die er vor langer Zeit aufgehört hatte zu stellen. Zum Beispiel, warum war er gegangen? Warum hatte er nichts gesagt? Und jetzt war noch eine Frage dazu gekommen: Warum war er wieder zurückgekehrt? Aber damit würde er wohl kaum ins Haus fallen, nicht einfach so. Stattdessen führte er Chester über einen kleinen Umweg zu dem ersehnten Ziel, dem Waschraum. Unterwegs zeigte der Hunter ihm die Küche, Speisekammer und Kühlraum im Vorbeigehen sowie das Lager, nachdem sie die Treppe runtergegangen waren. Er hielt nichts von dem Aufzug. Echt nicht. Unten im Keller schaltete er mit der flachen Hand das Licht im Lager an, zeigte ihm noch beiläufig die Wagen auf dem Parkplatz aus der Ferne und letztlich in den Waschraum. Die Waffenkammer erwähnte er beabsichtigt nicht. "Und hier..." er machte auch in dem besagten Raum das Licht an, trat dann zur Seite und lehnte sich mit den Schulterblättern gegen die Wand neben der Tür, wo er wieder die Arme vor der Brust verschränkte, "...ist der Waschraum.". Er überlegte kurz, holte dann Luft um fortzufahren. "Normalerweise übernimmt irgendwer das Waschen. Es wäre sinnlos wenn alle mit nur einem Teil eigenständig loslaufen würden." er deutete auf einen Sammelkorb in einer Ecke. "Aber in dringenden Fällen weißt du jetzt, wo du selber waschen kannst."
Kurzzeitig musterte er Chester von hinten, neigte seinen Kopf dabei etwas zur Seite. Wäre es unsensibel einfach zu fragen? War der Junge ihm nicht irgendwo eine Antwort schuldig? Sollte er besser warten, bis er vielleicht von selber darüber redete? Er schüttelte diese kreisenden Gedanken ab, überlegte lieber, was er vorhin sonst noch gefragt hatte. Wechselkleidung. Genau. Er drückte sich also von der Wand ab und ging vor einer kleinen Kommode in die Hocke, zog die Schubladen der Reihe nach auf, bis er fündig wurde. "Das meiste wird hier direkt verteilt oder weitervererbt. Das hier sind die Sachen die niemandem passen, weil zu klein oder zu groß. Es ist nicht viel Auswahl... aber fürs Erste..." er zuckte mit den Schultern und schaute über die Schulter zurück zu dem jungen Mann, der er offenbar geworden war.

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#917

RE: Play

in »Zombieland« 14.10.2020 11:28
von Honey • 1.314 Beiträge



Es hatte Ewigkeiten gedauert, bis der Leader endlich seine Augen hatte schließen können und er in einen mehr oder weniger ruhigen Schlaf geglitten war. Einen wirklichen Plan hatte er noch immer nicht, aber er wusste, dass es an der Zeit war den anderen die Wahrheit zu sagen. Zu allererst würde er mit Aiden darüber sprechen. Gage war ihm eine Entschuldigung schuldig. Da der Leader die ganze Nacht mit anderen Dingen beschäftigt war und sich überhaupt keine Gedanken darüber gemacht hatte, wer die Wasserkanister auffüllen und wer auf Nahrungssuche gehen sollte, beschloss er einfach diejenigen loszuschicken, die sich freiwillig für diese Aufgaben meldeten. Viele Freiwillige gab es natürlich nicht, aber immerhin waren es genug, um die heutigen Aufgaben abzudecken. Nur zu gern würde der Leader selbst mal wieder das Lager verlassen und vielleicht würde es heute Abend eine Chance dafür geben, doch vorerst waren seine Pläne anders. Zunächst musste er Aiden finden. Nachdem die morgendliche Ansprache beendet war und alle aus dem Raum verschwunden waren, ging Gage kurz die Listen durch. Wasser wurde bereits besorgt, auf Nahrungssuche wurde auch gegangen - so wie jeden Tag. Zusätzlich musste sich nun auch darum gekümmert werden, dass der Raum von Sky eventuell etwas Schalldichter ausgebaut wurde und Babymöbel hatten sie auch keine. Irgendwo musste das Kind immerhin schlafen. Gage wusste zwar noch entfernt, was man ungefähr alles für ein Baby benötigte, aber früher war das einfacher gewesen. Man war einfach in ein Geschäft gegangen und hatte sich das gekauft, was man brauchte. Heutzutage konnte man froh sein, wenn man noch eine unbeschädigte Konserve fand und diese musste dann auch noch gerecht für die gesamte Gruppe aufgeteilt werden. Gage atmete aus und schüttelte den Kopf. Genug Trübsal geblasen, er musste es endlich hitner sich bringen. Er schob die Listen beiseite und verließ den Raum, um sich auf den Weg zu machen. Irgendwo würde er Aiden schon finden.

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#918

RE: Play

in »Zombieland« 19.10.2020 22:09
von Jo. • 482 Beiträge


C H E S T E R ⠀ N E W E R L L
18 Jahre — männlich — Member

Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als Aiden ihn dazu aufforderte ihm zu folgen. Zwar hatte Noah ihn gestern bereits herumgeführt, doch ihm machte es nicht aus eine erneute Tour zu bekommen. Er war sogar recht still.
Dass der Waschraum im Keller lag begeisterte ihn nicht sonderlich. Er mochte normalerweise dunkle und kleine Räume, vor allem wenn man dort seine Ruhe hatte. Doch Kellerräumen ging er in letzter Zeit aus dem Weg. Und das aus gutem Grund. Allein der kühle, feuchte Geruch hier brachten Erinnerungen hoch, die er immerzu verdrängte. Auch jetzt war das nicht anders.
Er hörte Aiden durchaus zu, doch während er im Waschraum stand, wanderte sein Blick über die kahlen Wände, das elektronische Licht und die verstaubten Möbel. Ein ganz anderer Kellerraum drängte sich in sein Gedächtnis. Schwach erhellt durch Kerzenlicht, ein modriger Geruch, der sich an alles und jeden haftete und allen die Luft raubte. Ähnlich wie der Geruch von Blut.
Er sah zu Aiden, als dieser zu einer Kommode ging und dort eine Ansammlung von Klamotten fand. Erst jetzt merkte er, dass er die Arme verschränkt hatte. Er ließ diese wieder locker herunterhängen und ballte das T-Shirt zusammen, ehe er es gleich beim ersten Versuch in den Wäschekorb warf.
"Also ist alles so wie immer", meinte er mit einem schiefen Lächeln und sah Aiden dabei an. Es tat gut wieder hier zu sein.
"Okay, dann danke für deine Hilfe. Ich werd' dann gleich meine restlichen Sachen holen, die gewaschen werden müssen und mir dann was aus der Sammlung da herauspicken."




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zuletzt bearbeitet 19.10.2020 22:09 | nach oben springen

#919

RE: Play

in »Zombieland« 23.10.2020 20:18
von Seven • 511 Beiträge


Dem jungen Mann entging Chesters Anspannung gegenüber dem dunklen Kellerteil des Gefängnisses. Natürlich gab es angenehmere Orte, aber letzten Endes gab es aktuell auf diesem Planeten wahrlich schlechtere Plätze, an denen man sich aufhalten konnte. Der Kommentar seines Begleiters ließ ihn den Kopf wieder nach vorne drehen, den Inhalt der Schublade vor sich betrachten. Kurzzeitig drückte er seine Zungenspitze gegen seine Zahnreihen, überlegte, ehe er schließlich sanft anfing zu nicken. "Ja, so ungefähr." stimmte er dem Jungen zu, klang dabei aber wenig überzeugt, machte sich keine Mühe das zu verstecken. Was war schon wirklich wie immer? Der ewige Kampf gegen die steigende Zahl an Zombies? Der Kraftakt sich mit anderen Überlebenden um die knapper werdenden Ressourcen zu kümmern? Das würde sie wahrscheinlich alle bis zu ihrem Tod begleiten. Aber sonst? Irgendwo war da böses Blut zwischen ihm und seinem Bruder und der 18-Jährige war genauso aufgetaucht, wie er verschwunden war: Ohne Vorwarnung, von jetzt auf gleich. Mit einem Hauch Ironie konnte man also doch irgendwie sagen, dass alles wie immer war. Seine grünen Augen sprangen wieder zu Chester, ein zartes Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln. "Gage hat halt immer noch das Sagen." bemerkte er erklärend mit einem Schulterzucken und erhob sich dann wieder, trat etwas näher zu seinem ehemaligen Schützling und nickte erneut. "Okay. Falls du noch was brauchst... sag' einfach Bescheid." bot er dem Jüngeren mit einem ernsten Blick an. Er wollte, dass er sich hier schnell wieder einlebte. Möglicherweise aus Angst, dass er sonst wieder abtauchen würde. Womöglich für immer, wie sie es bei seinem ersten Verschwinden schon angenommen hatten. Aiden beschloss den jungen Mann erstmal alleine zu lassen, hatte er selber doch auch noch einiges vor.
Kaum war er die Treppe nahe des Waschraumes wieder komplett nach oben gegangen, rannte er auch schon praktisch in seinen besten Freund hinein, bekam es - gedankenverloren wie er war - gerade noch so hin einen schnellen Schritt zur Seite zu machen, blieb dann allerdings stehen und drehte sich zu dem Gleichaltrigen. Dessen Blick hatte nämlich schon gereicht um ihm zu sagen, dass er etwas von ihm wollte. Aiden verschränkte gelassen die Arme vor der Brust und wartete gespannt ab, was der Leader ihm wohl zu erzählen hatte. "Was gibt's?" hakte er dann auch noch wörtlich nach und hob seine Augenbrauen fragend in die Höhe.

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#920

RE: Play

in »Zombieland« 24.10.2020 13:01
von Honey • 1.314 Beiträge


Gage hatte noch keinen Plan, wie er das Gespräch überhaupt anfangen sollte. Er wusste, dass Aiden definitiv wütend darüber sein würde, dass er ihm so eine wichtige Information verheimlicht hatte. Der Leader wusste selbst nicht einmal genau, warum er die Anwesenheit von J.R. geheim gehalten hatte. Ein Grund war, dass er nicht wusste, warum J.R. der einzige Gefangene war, der noch am Leben war und ein weiterer Grund war, dass Gage nicht ganz einschätzen konnte, ob er eine Bedrohung für die Gruppe darstellen würde. Der Dunkelhaarige richtete seinen Blick auf den Boden und während er in seinem Kopf verschiedene Sätze durchging, welche er Aiden vorlegen konnte. Wie das Schicksal so wollte, hatte er nicht genügend Zeit, sich irgendetwas zu überlegen, als Aiden ihm auch schon entgegenkam und gerade noch rechtzeitig einen Schritt zur Seite machte, damit die beiden nicht zusammenstießen. „Ich muss mit dir über etwas wichtiges sprechen.“, sagte er, um auf die Frage des Hunters zu antworten. Als ob er dies nicht schon längst wusste. Gage nickte in Richtung Keller, gab Aiden damit auch zu verstehen, dass dieser ihm folgen sollte. „Ich weiß, ich hätte dir das schon wesentlich früher sagen sollen..“, begann der junge Mann und fuhr sich nachdenklich mit einer Hand durch das Haar. „Ich habe keine Ahnung, was ich mit diesem Kerl anstellen soll. Er spricht nicht wirklich viel, aber ich habe einfach zu große Angst, dass er eine Bedrohung für die Gruppe sein könnte, wenn ich ihn einfach hier rauslasse. Ich meine.. es muss immerhin irgendeinen Grund gegeben haben, warum er hier eingesperrt wurde und keiner ihn rausgelassen hat, als das ganze Ding hier den Bach herunter ging.“, faselte er einfach darauf los. Gage schüttelte kurz den Kopf, um überflüssige Gedanken loszuwerden. Sein Blick glitt kurzzeitig zu Aiden, prüfend, doch er konnte nichts in seinen Augen oder seiner Mimik lesen.


zuletzt bearbeitet 28.10.2020 11:32 | nach oben springen

#921

RE: Play

in »Zombieland« 24.10.2020 15:58
von Seven • 511 Beiträge


Der Hunter verlagerte seine Gewicht von seinen Fersen kurzzeitig auf seine Zehenspitzen, während er seinem Bruder mit vor der Brust verschränkten Armen ins Gesicht schaute. Für einen Augenblick presste er seine Lippen aufeinander, nickte dann jedoch knapp und folgte dem Leader willig wieder die Treppen hinab, welche er soeben erst erklommen hatte. Er hätte damit gerechnet von Gage augenblicklich eine Entschuldigung zu hören, aber Fehlanzeige. Nur flüchtig zuckte seine rechte Augenbraue in die Höhe, sank aber wieder in eine neutrale Mimik zurück, sobald der Gleichaltrige fortfuhr. "Vielleicht hat man ihn vergessen." er zuckte fast schon zu gleichgültig mit den Schultern, während er kurz angebunden seine Gedanken äußerte. Er würde wohl auch eher die Leute retten, denen er vertraute und die er liebte, statt jene, die er zum Verrecken weggesperrt hatte. "Du könntest ihn rauswerfen." schlug er letztlich konstruktiv vor. Das war schließlich Aidens Aufgabe, als bester Freund des Leaders. Die verworrenen Gedanken und Gefühle seines Bruders anzuhören zu ordnen und letztlich den besten Kompromiss zu finden. Normalerweise erklärte er auch seine Vorschläge, fühlte sich für längere Ausschweifungen allerdings aktuell nicht in der richtigen Stimmung. Es war nicht die Wut, die ihn ereilte, wenn er daran dachte, dass Gage ihm sowas nicht anvertraute. Mehr war es Enttäuschung. Er hatte doch nichts getan, weshalb er sich das Vertrauen seines Bruders hätte verspielen können, oder? Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um darüber nachzudenken. Aiden wollte sich konzentrieren, schob seine Emotionen beiseite und bot Gage lediglich eine undurchsichtige Mimik. Zumal sein Gegenüber wenigstens so viel Einsicht zeigte und zugab, dass er den heimlichen Gast eher hätte ansprechen sollen. Immerhin.

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#922

RE: Play

in »Zombieland« 28.10.2020 11:31
von Honey • 1.314 Beiträge


Gage runzelte die Stirn und warf erneut einen Blick zu seinem Bruder. „Vergessen? Als einzigen? Ich weiß nicht... Da käme es mir logischer vor, dass sie keine Zeit mehr hatten, um ihn zu befreien und rechtzeitig von hier zu verschwinden.“, sagte der Leader und zuckte leicht mit den Schultern. „Aber auch das halte ich für unwahrscheinlich.“, ergänzte er. Als Aiden meinte, dass er J.R. rausschmeißen könnte, nickte Gage bedächtig. Da hatte er natürlich recht. Aber wollte er jemanden einfach so sich selbst oder gar den Tod überlassen? Sie hatten selbst nicht genügend Lebensmittel und Waffen für alle, dementsprechend konnte er ihm unmöglich einen Rucksack mit Proviant und eine Waffe mitgeben. Gage seufzte. „Ich würde gerne, dass du mal mit ihm sprichst. Vielleicht kannst du etwas aus ihm herausbekommen... oder dir eine Meinung über ihn bilden.“, bat der Leader seinen Bruder um Hilfe. Wenn Aiden mit J.R. gesprochen hatte, war es wahrscheinlich wesentlich einfacher eine Entscheidung zu treffen. Dann konnte immer noch entschieden werden, ob J.R. gehen sollte oder ob er bleiben und sich der Gruppe anschließen konnte – vorausgesetzt er wollte dies auch. Immerhin konnte man ihn auch nicht zum Bleiben zwingen. Ihn zum Gehen zu bewegen war kein Problem, andersherum war es eher schwer. In der Nähe von der Zelle, in welcher J.R. derzeit lebte, blieb Gage schließlich stehen. „Es tut mir leid.“, sagte er schließlich. „Ich hätte dir gleich von ihm erzählen sollen, dann wäre es gar nicht erst so weit gekommen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für Gewissensbisse ich habe... Das ist auch der Grund, weshalb ich im Moment so durcheinander bin und ich möchte das alles wieder geradebiegen.“, meinte der Leader. Sein Blick lag ununterbrochen auf dem Gesicht seines Bruders, während er versuchte irgendetwas zu erkennen.


zuletzt bearbeitet 28.10.2020 11:33 | nach oben springen

#923

RE: Play

in »Zombieland« 28.10.2020 21:33
von Seven • 511 Beiträge


“Du kannst nicht wissen, ob noch mehr Leute hier unten saßen. Ich würde bei einem Angriff nicht für einen Inhaftierten freiwillig in eine Sackgasse laufen." erklärte er und schüttelte dabei beiläufig den Kopf. Das wäre ein Selbstmordkommando gewesen, auch wenn die ehemaligen Bewohner auch so nicht sonderlich siegreich aus ihrer Schlacht mit den Untoten hervorgegangen sind. Im Gegenteil. Ihre Gruppe allerdings war wesentlich besser aufgestellt. Er vertraute darauf, dass sie auch mit diesem Typen klarkommen würden. Aber wenn er in den letzten Jahren etwas in dieser von einem Virus zerfressenen Welt gelernt hatte, dann, dass man vorsichtig damit sein musste, wem man den Rücken zukehrte. Sehr vorsichtig.
Das Kopfnicken von Gage sprach Bände und beinahe hätte Aiden passend dazu mit den Augen gerollt, konnte dies jedoch gerade so unterdrücken. Ja, durchaus, er war wohl etwas skrupelloser in solchen Fällen, als sein Bruder, der in alles mehr Herz als stumpfen Verstand steckte. War vermutlich auch nicht weiter schwer, wenn sich die Emotionen auf eine handvoll Mitmenschen begrenzte. Und letztlich war es genau diese Eigenschaft, die ihn als Hunter qualifizierte und eben nicht als Leader. Das wusste er schon seit einigen Jahren. Was er nicht wusste, wieso er nun das Gespräch mit dem Gefangenen suchen sollte. „Ich?“ fragte er entsprechend ungläubig, vergaß kurz, dass er eigentlich kurz angebunden sein wollte. Erkannte er dort irgendwo eine gewisse Ironie in der Bitte seines Bruders? Möglicherweise. Ah, jetzt möchtest du also meine Meinung hören…“ raunte er mit merklicher Verbitterung, zog die Augenbrauen mit gespielter Überraschung in die Höhe und nickte langsam, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte und seinen Weg neben Gage fortsetzte. Er war also doch ziemlich eingeschnappt von der ganzen Sache. Normalerweise war der Dunkelhaarige besser als das, verhielt sich sehr rational, wenn es von ihm verlangt war, weshalb er sich auch prompt auf die Zunge biss um weitere Sprüche aus dieser Richtung zu unterdrücken. „Sorry.“ murmelte er also nur kurz, fuhr sich mit den Fingern durch die kurzen Haare und nickte dann geschlagen. „Wenn es dir hilft.“ stimmte er also schließlich zu, fragte sich aber zeitgleich erneut, was genau er denn überhaupt erhoffte für Infos zu bekommen. Zumal Gage es vorab alleine nicht geschafft hatte, wie sollte Aiden das dann anstellen? Zaubern? Wäre nicht das erste Mal, dass er das tun sollte… oder wollte.
Wenig später trat er hinter Gage in einen der diversen Gefängnistrakte die unterhalb der Erde lagen. Aiden selbst war noch nie hier gewesen, selbst nicht bei der großen Ausräucherungsaktion von damals, bei der er zig Zombies hatte sterben lassen und davon selbst einige Narben davontrug. Gage hatte sich um das untere Stockwerk gekümmert und für sicher erklärt. Nie hätte Aiden das in Frage gestellt. Mittlerweile fragte er sich, was er die ganzen Jahre über eventuell noch hätte anzweifeln sollen. Blindes Vertrauen verband die beiden Freunde auf Lebzeit. Wenn daraus jedoch Blindheit für das Offensichtliche wurde, dann störte es den Hunter gewaltig, weil es irgendwie eine Schwäche von ihm wurde. Und das ärgerte ihn doch mehr als die Unehrlichkeit von Gage an sich.
Die ersehnte Entschuldigung kam unerwartet und plötzlich. Die grünen Augen des jungen Mannes legten sich auf die Mimik seines Gegenübers, der ihn mit seinem Stehenbleiben ebenfalls dazu zwang seine Schritte verklingen zu lassen. Die nachfolgenden Worte hätte er wohl eher nicht vor dem Fremden ausgesprochen, wenn sie ihm nicht seit Tagen im Geist herumschwirren würden. Bewusst senkte er trotzdem seine Stimme. „Ich frage mich nur… wieso? Warum wolltest du dich mir nicht anvertrauen?“ der Hunter neigte den Kopf etwas zur Seite, seine rechte Augenbraue zuckte beinahe fordernd in die Höhe.

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#924

RE: Play

in »Zombieland« 29.10.2020 13:58
von Honey • 1.314 Beiträge


Der Dunkelhaarige seufzte ergeben, senkte kurzzeitig den Blick. Er wusste, dass er sich dennoch auf seinen Bruder verlassen konnte – egal ob dieser gerade wahrscheinlich mehr als nur enttäuscht von ihm war. Auf seine leicht bissige Antwort, dass er nun also doch seine Meinung hören wollte, zuckte der Leader kaum merklich zusammen. Gage konnte es ihm nicht verübeln. Er selbst hätte vermutlich genau so oder vielleicht sogar noch verärgerte darüber reagiert. Er wollte Aiden wieder mehr in das Geschehen hier einbinden, deshalb sollte auch er mit ihm sprechen. “Deine Meinung war mir schon immer wichtig und ich kann nichts weiter tun, als mich für das zu entschuldigen, was ich getan hab. Vielleicht kannst du mir irgendwann verzeihen, aber ich brauche dich jetzt.“, begann der junge Mann und blickte kurz in die Richtung der Zelle, in welcher J.R. saß. “Du kannst gerne weiterhin verärgert darüber sein, dass ich dir das vorenthalten habe und ich kann dir nicht erklären, warum ich überhaupt so gehandelt habe. Wahrscheinlich wollte ich dich einfach nur schützen… vor was auch immer.“, fügte er leise hinzu. Ehrlich gesagt konnte Gage seinem Bruder keine Antwort geben, die auch nur im Entferntesten rechtfertigte, warum er so gehandelt hatte. So zu handeln war einfach dumm gewesen. “Glaub mir… ich würde es rückgängig machen, wenn ich könnte. Aber das kann ich nicht. Eines steht auf jeden Fall fest… Sowas werde ich nie wieder tun.“, meinte er schließlich wieder mit fester Stimme und blickte entschlossen zu seinem Bruder. Gage legte Aiden eine Hand auf die Schulter. Aus seinen braunen Augen heraus musterte er den Hunter einen Moment, ehe er erneut seufzte und ihn schließlich kurzzeitig in eine brüderliche Umarmung schloss. Ihm war es relativ egal, ob Aiden im Moment dafür zu haben war oder nicht, doch Gage wusste sich mit Worten nicht weiter zu helfen. Ihm war bewusst, dass nun erstmal Taten für sich sprechen mussten. Die ganze Sache mit J.R. musste er schließlich dann auch noch der gesamten Gruppe erklären. Es vergingen nur wenige Sekunden, ehe Gage Aiden wieder losließ. Seine Hände ruhten auf den Schultern des jungen Mannes und er sah ihn noch ein letztes Mal eindringlich an. “Gib mir einfach Bescheid, wie du handeln würdest, wenn du mit ihm gesprochen hast. Ich weiß nicht, ob wir ihm die Wahl lassen, ob er hierbleiben darf, wenn er möchte, oder ob wir ihn zum Gehen auffordern sollen“, meinte der Leader schlussendlich. Damit hatte er schonmal einen äußerst wichtigen Schritt getan. Einen, von vielen.

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#925

RE: Play

in »Zombieland« 31.10.2020 01:49
von Seven • 511 Beiträge


Er brauchte ihn jetzt. Der Dunkelhaarige überlegte nicht lange, nickte lediglich einmal überzeugt, nachdem diese Worte von seinem Gegenüber ausgesprochen worden waren. Keine Frage, er war immer, zu jeder Sekunde, bereit seinem Bruder beizustehen. Vor allem dann, wenn dieser Hilfe brauchte und sogar über seinen Schatten sprang und danach fragte - das kam bei Gage wahrlich nicht oft vor, in den letzten vierundzwanzig Jahren, die sie sich nun kannten, ließen sich diese Male an zwei Händen abzählen, möglicherweise reichte auch nur eine.
Die Aussage, dass er dieses große und nicht ganz ungefährliche Geheimnis nicht mit ihm geteilt hatte, weil er ihn schützen wollte, ärgerte ihn erneut. War das sein Ernst? Aiden konnte kaum glauben, was er da hörte, musste auch prompt mit den Augen rollen. Unbewusst zupfte dennoch ein amüsiertes Schmunzeln an seinem Mundwinkel. Gage war wohl mitunter die Person, die am meisten dafür verantwortlich war, dass der Hunter eben genau das nicht war - geschützt. Wegen ihm brachte er sich doch immer wieder in brenzlige Situationen. Aber er machte das gerne. Unabhängig davon, ob er innerlich einen Kampf mit seinem Stolz und seinen Verpflichtungen ausübte. Letzten Endes war er immer da. Komme was wolle. „Besser wärs. Sonst bekommen wir ein richtiges Problem, Freundchen…“ obwohl Aidens Mimik nach wie vor wie versteinert wirkte, sprachen seine Wortwahl und die Stimmlage dahinter für sich. Er war wesentlich versöhnlicher gestimmt als noch wenige Minuten zuvor und entsprechend klang er auch gleich so, als würde er das so nicht ernst meinen. Dabei wusste Gage mit Sicherheit, dass immer ein Funken Wahrheit in den Worten seines Bruders steckte, so auch in diesen. Kurz schielte er zu der Hand, die im nächsten Moment auf seiner Schulter lag und bevor er reagieren konnte, hatte sein Gegenüber ihn in eine Umarmung gezogen. Auch das taten sie nicht so oft - der Leader musste wirklich schlimme Gewissensbisse haben. Aiden zögerte kurz, ehe er dem jungen Mann zumindest mit einem Arm ebenfalls kurz umschloss, seine freie Hand ruhte an dessen Arm. Der Moment dauerte nicht allzu lange an, im Anschluss hielt er aber noch einige Sekunden den Blickkontakt zu dem Gleichaltrigen. Ohne mit der Wimper zu zucken und ohne jegliche Regung erwiderte er den stechenden Blick. Erst nachdem sein Gegenüber seine letzte Ansprache geendet hatte, trat Aiden wieder einen Schritt von ihm weg. Die grünen Augen des jungen Mannes schweiften langsam und ausgiebig über die Szene, die sich vor ihm auftat. Bevor er sich jedoch nähere Gedanken darüber machen konnte, zog ein Geräusch aus der Richtung des Fensters die Aufmerksamkeit des Hunters in die entsprechende Richtung. Sofort verengte er die Augen, konzentrierte sich darauf, ob er noch etwas hörte. Beispielsweise eine Stimme, die er eindeutig identifizieren könnte. Aber nichts. Trotzdem beschlich ihn das ungute Gefühl, dass sie aktuell nicht allzu unbeobachtet waren. Genau aus diesem Grund blickte er wieder zu Gage, ohne ein Wort an den Gefangenen, J.R. wenn er sich recht erinnerte, gerichtet zu haben. „Wir sollten das auf heute Abend verschieben. Bevor das dort oben jemand mitbekommt.“ er nickte vielsagend zum Fenster, senkte beabsichtigt seine Stimme. Hätte er in dem Moment gewusst, dass Emily vor dem Fenster saß, wäre er niemals vor die Zelle getreten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Panik geriet und damit die Gruppe aufscheuchte war leider zu groß. Bevor das allerdings passierte, musste hier unten eine Entscheidung fallen. Das allerdings bestenfalls in Ruhe und ohne lauschende Ohren. Da war das Misstrauen, das er jetzt brauchte um zusammen mit Gage die wohl rationalste Entscheidung zu fällen.
Basierend darauf schob er seinen Bruder an der Schulter von der Zelle weg und in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Erst als sie sicher außer Hörweite waren, wandte er sich wieder an ihn. „Hast du Lust Jagen zu gehen?“ wollte er wissen. Es wäre natürlich gut, wenn sie Nahrung für die Gruppe mitbringen würden, allerdings hatte er andere Hintergedanken bei diesem Vorschlag. Solche Ausflüge hatten in der Vergangenheit ihr Band schon immer gestärkt und er hoffte das würde ihnen auch heute wieder zu Gute kommen. Zumal er glaubte, dass es ihnen beiden echt gut tun würde.

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#926

RE: Play

in »Zombieland« 01.11.2020 15:48
von Honey • 1.314 Beiträge


Eines stand für den Leader auf jeden Fall fest – keine Geheimnisse mehr vor seinem Bruder. Egal, um was es sich handelte. Aiden war zwar nicht immer mit ihm einer Meinung, jedoch kamen die beiden immer auf eine gescheite Lösung. Wahrscheinlich wäre es gar nicht erst so weit gekommen, hätte Gage dem Hunter direkt erzählt, dass J.R. hier unten ist. J.R. wäre dann schon längst Teil der Gruppe oder hätte das Gelände verlassen. Der 24-Jährige war kein Mensch, der gern um Hilfe bat. Er regelte lieber alles selbst. Natürlich hat ihn diese Eigenart schon des Öfteren in Schwierigkeiten gebracht, doch andererseits kam so meist niemand anderes, außer ihm selbst zu Schaden. Es sei denn Aiden hatte davon Wind bekommen und ihm beigestanden. Aufmerksam lauschte Gage den Worten seines Gegenübers und mit Freude konnte er feststellen, dass sich dessen Stimmlage verändert hatte. Zwar wusste Gage nur zu gut, dass Aiden noch immer wütend oder enttäuscht war, dennoch schien seine Laune sich ein wenig gebessert zu haben. Dieses Geheimnis, welches dem Leader bereits seit Wochen wie ein Stein im Magen lag, stand nun nicht mehr zwischen den beiden. Der Dunkelhaarige war sichtlich erleichtert und brachte sogar ein sachtes Lächeln zu Stande. Auch er hatte das Geräusch gehört, welches vom Fenster aus kam. Zustimmend nickte er auf die Worte des Hunters hin. Er hatte wohl recht. Vielleicht war es keine Idee jetzt mit J.R. zu sprechen, wo reges Treiben auf dem Gelände herrschte. Gage ließ sich von seinem Bruder von der Zelle wegschieben, sah ihn bei seiner Frage einen kurzen Moment schweigend an. Jagen? Das hatten die beiden schon ewig nicht mehr gemacht und vielleicht wäre das die Chance, das Band zwischen ihnen wieder zu stärken. “Klar, lass uns gehen.“, meinte der Leader zustimmend und setzte sich auch direkt in Bewegung. In der Waffenkammer holten die beiden sich das benötigte Equipment, ehe sie gemeinsam in Richtung Tor gingen. Eine erfolgreiche Jagd wäre natürlich super, doch in erster Linie war es wichtig, wieder gemeinsam Zeit zu verbringen. Nur die zwei unter sich.

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#927

RE: Play

in »Zombieland« 01.11.2020 18:58
von Seven • 511 Beiträge


Es wunderte ihn etwas, dass Gage zunächst nicht auf seinen Vorschlag reagierte. Normalerweise waren das die Aktivitäten, bei denen sie beide eigentlich nie lange überlegen mussten. Zugegeben, er war sehr erleichtert, als sein Gegenüber dann letztlich zustimmte. Er folgte dem jungen Mann aus dem Zellentrakt hinaus und die Treppe aus dem Keller hinaus nach oben. Sie trennten sich kurz, damit Aiden seine Waffen holen und sich passend umziehen konnte, bevor die beiden sich im Anschluss in der Waffenkammer für das letzte Heraussuchen von Equipment wieder trafen. Gage sah sich ein letztes Mal prüfend um, ob sie auch nichts vergessen hatten, während Aiden sein Rückenholster noch einmal nachzog und sich vergewisserte, dass er gut saß und nicht stören würde. Das war wichtig.
Während das Tor sich langsam öffnete, neigte Aiden seinen Kopf nach rechts und links und rollte seine Schultern einmal zurück, um letzte Verspannungen aus seinen Muskeln zu lösen. Das war sein Ritual, jedes Mal bevor er das Gelände verließ. Er bereitete seinen Körper und seinen Geist darauf vor, dass ab jetzt jegliche Ablenkung tabu und volle Aufmerksamkeit gefragt war, immerhin konnten das über Leben und Tod entscheiden. Nervosität verspürte er bei diesem Ausflug keine. Es war immer ein Stück sicherer mit einer kleineren Gruppe unterwegs zu sein, zumal er wusste, dass Gage fähig war auf sich selbst aufzupassen. Dennoch würden sie eh mehr auf den anderen achten, als auf sich selbst. Es war wohl Altruismus in seiner reinsten Form, der die beiden Brüder verband. Jeder von ihnen würde wohl lieber selbst sterben, als ohne den anderen zu leben.
„Stirb’ nicht.“ warf Aiden dem Gleichaltrigen noch zu, ein kurzer Seitenblick mit einem Schmunzeln folgte, ehe sie zusammen durch das Tor nach draußen traten und es hinter sich wieder sicher verschlossen. Ein kleine Differenz hatte ihrer Freundschaft noch nie geschadet. Und nichts anderes war diese Geschichte zwischen den beiden jungen Männern gewesen. Die wahre Meinungsverschiedenheit würde noch kommen, wenn sie ihre Ansichten diskutierten, aber das sollte jetzt nicht das Thema sein. Er wollte besagte Differenz mit Gage einfach kitten, bevor sie noch dramatischer wurde und doch noch richtigen Schaden anrichtete. „Wir sollten Richtung Süden gehen. Da in dem Waldstück haben Nea, Desmond und ich das Reh gesehen. Mit ein bisschen Glück war es nicht alleine.“ schlug er vor, wartete gar nicht auf eine Antwort ab, sondern steuerte bereits in die besagte Richtung. Es war ein angenehmer Tag. Lauwarmes Wetter, die Sonne kam sogar ab und an hinter den Wolken hervor. Es kehrte eine ruhige Atmosphäre an, aber die Stille zwischen ihnen war keineswegs unangenehm. Dennoch wollte er sie wieder brechen, blieb noch einmal stehen. Sie waren noch nicht sonderlich weit gekommen, aber weit genug vom Gefängnis entfernt, um tatsächlich sagen zu können, dass sie alleine waren. „Okay, bevor wir weitergehen: Falls du noch was zu beichten hast, tu' es jetzt.“ er drehte sich zu dem Gleichaltrigen, zog fragend und fordernd zugleich die Augenbrauen in die Höhe. Dann hätte er nämlich Zeit sich von einem eventuellen weiteren Schlag direkt zu erholen. Und nichts anderes war dieses Geheimnis gewesen. Ein harter Schlag ins Gesicht. Ihm war durchaus bewusst, dass er Gage damit ziemlich an den Pranger stellte und eine Retourkutsche mit ziemlicher Sicherheit erwarten konnte und auch sollte. Aber das war okay. Das war doch irgendwie der Sinn des ganzen Unterfangens. Und Aidens Informationsfluss zu dem Leader war in den letzten Tagen wohl auch nicht der Beste gewesen...

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#928

RE: Play

in »Zombieland« 03.11.2020 18:36
von Honey • 1.314 Beiträge


Weshalb der junge Mann nicht direkt auf Aidens Frage reagiert hatte, lag schlicht und einfach daran, dass er damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Natürlich fand er den Vorschlag super, was er schließlich auch mit einer Antwort und einem dazugehörigen Lächeln kundgab. Während Aiden zu seiner Zelle ging, tat Gage es ihm gleich. Er schlüpfte in eine Tarnjacke, die er bei der Einnahme des Gefängnisses gefunden hatte und traf sich anschließend mit seinem Bruder in der Waffenkammer. Nachdem die beiden das Gelände verlassen hatten, fühlte Gage sich seit langer Zeit mal wieder frei. Jegliche Gedanken, die sich um die Gruppe drehten, waren verschwunden. Die einzigen Gedanken, die Gage nun noch hatte drehten sich ums Überleben. Er und Aiden durften auf gar keinen Fall abkratzen. Und just in dem Moment, warf sein Bruder ihm ein ‚Stirb nicht.‘ entgegen. Mit einem Grinsen auf den Lippen schüttelte der junge Mann den Kopf. Der Hunter entschied über die Richtung, die die beiden einschlugen, was für den Dunkelhaarigen vollkommen in Ordnung war. Er selbst war in letzter Zeit zu selten draußen, um wirklich zu 100% zu wissen, wo man im Moment gut jagen konnte. Vielleicht sollte er würde öfter mit auf Patrouille gehen, das würde ihm mit Sicherheit guttun und sein Gemüt wieder ein wenig ruhiger stimmen. Gage nickte und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Trotz der Tatsache, dass es allmählich auf den Winter zuging, war es heute recht warm. Eine Jacke hatte der Leader sich dennoch übergezogen. Dass er krank wurde, konnte er sich nicht leisten. Plötzlich blieb sein Bruder stehen, was Gage jedoch verwunderte. Seine Worte drangen wie scharfe Messerstiche in sein Herz. Er zog die Augenbrauen zusammen. „Pass auf, was du sagst!“, gab der junge Mann zurück. Natürlich hatte er ihm nichts weiter zu verheimlichen. Zwar konnte er Aidens Bedenken verstehen, doch übertreiben musste er es nicht. „Ich versteh dich, aber führ dich nicht auf wie ein trotziges Kleinkind. Vergiss nicht, in welcher Welt wir leben.“, meinte Gage etwas forsch und schüttelte leicht den Kopf.


zuletzt bearbeitet 03.11.2020 18:37 | nach oben springen

#929

RE: Play

in »Zombieland« 03.11.2020 20:48
von Seven • 511 Beiträge


"Sonst was?" konterte er, ohne mit der Wimper zu zucken. Aiden hatte in den letzten Tagen so einiges in Frage gestellt, von jeglichem Vertrauen hin bis zu seinen eigenen Erinnerungen, alles war dabei gewesen. Gage konnte ihm also kaum vorwerfen, dass er sich nochmal vergewissern wollte. Fast ungläubig schüttelte er den Kopf, während er seinem Bruder tief in die Augen starrte, das verärgerte Funkeln musste für diesen klar ersichtlich sein. Musste er sich das wirklich anhören? Nein, er brauchte das nämlich eben nicht. Nicht von ihm. Innerhalb des Gefängnisses mochte er der Leader sein, da riss Aiden sich meistens zusammen um dessen Autorität nicht zu untergraben, aber hier draußen waren sie allemal auf Augenhöhe.
Bis zu dem Punkt, an dem der Gleichaltrige seine Aussage fortsetzte, blieb er ruhig, gab keinen Ton von sich. Erst dann lachte er verbittert auf. "Ist das dein Ernst? Willst du mir gerade sagen, dass es durchaus mal vorkommen kann, dass du mich monatelang anlügst, weil diese Welt eh so scheiße ist?!" er wurde unbeabsichtigt laut, untermalte seine ungläubige Frage mit klaren Handgesten. "Ich habe dir nicht jahrelang den Rücken freigehalten, dich immer wieder aufgebaut, um mir so einen Bullshit anzuhören." Das vermutlich Schlimmste, was Gage in dieser Situation noch hatte machen können, war Aiden zurechtzuweisen, wenn auch nur minimal. Ihn zu belehren, ihm zu sagen wie er sich zu fühlen und zu geben hatte, darauf reagierte der Hunter besonders allergisch, vor allem, wenn er eh schon aufgebracht war. Und ja verdammt, sein Blut kochte langsam aber sicher hoch.
Zugegeben, er verhielt sich wahrlich nicht sonderlich ehrbar, vielleicht auch nicht erwachsen, aber er lief vor dem Problem nicht davon. Vor diesem Problem, das mehr als offensichtlich noch im Raum stand. Es war ziemlich ironisch. Wie gut sie sich beide im Griff hatten, wenn sie wussten, dass andere Leute in unmittelbarer Nähe waren und wie schnell sie an die Decke gingen, wenn sie unbeobachtet waren. Aber durch eine Explosion verschwand Spannung noch immer am schnellsten. Vielleicht auch heute.

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#930

RE: Play

in »Zombieland« 10.11.2020 21:27
von Jo. • 482 Beiträge


C H E S T E R ⠀ N E W E R L L
18 Jahre — männlich — Member

Die Art wie Aiden ihm anbot, dass er mit jeder Angelegenheit zu ihm kommen konnte, löste ein mulmiges Gefühl in seinem Bauch aus. Er wusste zwar, dass er miserabel darin war zu lügen und noch schlechter darin war anderen etwas vorzumachen, aber das bedeutete, dass irgendjemand früher oder später nachhaken würde. Dann wurde nachgebohrt. Und im schlimmsten Fall eskalierte alles. Chester konnte über vieles reden. Wenn es sein musste, auch unter Tränen, mit bebender Stimme und zitternden Händen. Aber manche Dinge waren noch zu frisch, als dass er sie in Erinnerung rufen wollte.
Als Antwort nickte er nur knapp, sein Gesichtsausdruck so nichtssagend wie es nur ging.
Er blickte Aiden nach, als dieser den Keller wieder verließ, ehe er seinen Blick wieder auf die Klamotten in der Schublade richtete. Für einige Sekunden blickte er ausdruckslos auf die teilweise gefalteten Klamotten. Regungslos.
Er seufzte langgezogen, vergleichbar mit einem apathischen Ausatmen. Er rieb sich die Augen. Seine Finger fanden ihren Weg in seine Hände, wo sie ruhten während er mit geschlossenen Augen da saß. Er war immer noch müde. Erschöpft. Seit Monaten schon.
Mit einem leisen Ächzen, als wären in den paar Minuten um Jahrzehnte gealtert, stand er wieder auf. Vielleicht sollte er erstmal seine restlichen Klamotten herholen, bevor er sich umzog. Es würde ihm sicher gut tun für einen Moment den Keller zu verlassen.
Leise summend bewegte er sich durch die Gänge, die jetzt schon begannen vertrauter zu wirken. Er brauchte zwar etwas, um seine Zelle wiederzufinden, aber nach ein paar fehlgeschlagenen Versuchen klappte es schließlich.
Zuerst überlegte er alle Klamotten in seinen Armen rüberzutragen, doch dann erschien es ihm einfacher das ganze in eine Tasche zu stopfen und alles in den Wäschekorb zu kippen. Nach wenigen Minuten verließ er erneut seine Zelle, diesmal mit einer Tasche um seine Schultern.




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zuletzt bearbeitet 10.11.2020 21:27 | nach oben springen


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