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Es war ihr wichtig dass von Anfang an klar gestellt war, dass von Thanatos für niemanden hier eine Gefahr ausging - Grund genug für sie, lieber viel zu sagen als zu wenig. Der Rüde würde sie natürlich verteidigen wenn es nötig war, aber er würde dafür schon sehr klare und eindeutige Situationen brauchen. Bevor die nicht eintraten, mimte er nur den bösen Wolf - tat dabei aber eigentlich seltenst etwas. Sie wollte nicht dass der Hund als Gefahr angesehen wurde, weshalb es ihr wichtig war dass Gage darüber bescheid wusste. Sich von dem Rüden zu trennen, kam für Gael absolut nicht in Frage. Wenn der Wolfshund nicht bei ihr bleiben durfte, würde sie auch nicht bleiben... so einfach war das.
Als er ihr bestätigte dass sie sich bedienen konnte griff sie nach dem Spieß und begann das Fleisch sorgfältig abzupflücken und stückchenweise zu verzehren. So einen Hunger wie sie hatte fiel es ihr schwer es nicht herunter zu schlingen, aber sie beherrschte sich gerade noch so. Zwischen den Bissen lächelte sie Gage an, schüttelte leicht den Kopf. "Oh, schon gut. Du hast da draußen bestimmt sehr viel zu tun, ich hatte es nicht erwartet", meinte sie, aufs Neue wahrheitsgemäß. Sie war ja sogesehen nicht wichtig, während die Leitung seiner Gruppe es definitiv war - da stand sie eben hinten an, und das passte auch so. Ihm das krumm zu nehmen, wäre mehr als nur kindisch. Außerdem hatte sie so die Chance gehabt ihren Schlaf aufzuholen, das war doch also an sich wirklich nur von Vorteil gewesen. Seine Frage nahm sie ihm ebenfalls nicht übel, war ihr doch klar gewesen dass er sowas wohl irgendwann fragen musste, nur war die Wortwahl nicht unbedingt etwas was ihr zugetan war... dennoch ließ sie sich davon nicht davon abhalten, auch diese Fragen ehrlich zu beantworten. "Die Gruppe zu der ich gehört habe wurde zerschlagen als ich mit einer Kleingruppe unterwegs war um Nahrung und andere benötigte Dinge zu sammeln... als wir zurück kamen, war unser Camp verwüstet und unsere Mitbewohner nicht mehr am Leben oder mitgenommen worden. Seit dem schlage ich mich eben so durch, die Kleingruppe hat sich getrennt als sich die Ansichten zu sehr unterschieden und es anfing auszuarten. Ab da, war ich dann alleine unterwegs bis ich auf Nathan und seinen Bruder getroffen bin. Ich bin kein Einzelgänger, aber ich kann mich wenn es sein muss über Wasser halten. Ich kann mich verteidigen, kann jagen, weiß das Wichtigste um zu überleben. Aber ich ertrage es nicht alleine zu sein, und Thanatos ist kein Ersatz für menschliche Gesellschaft und den Schutz einer menschlichen Gruppe. Deshalb bin ich hier..."
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Zumindest zeigte sie Verständnis, das war schonmal ein Pluspunkt. Sie war niemand wie Kirian, der schnell ungeduldig war und bei dem alles sofort geschehen musste. Gage hatte als Leader eben noch viele weitere Aufgaben, von denen die meisten Mitglieder der Gruppe nichts mitbekamen. Er musste die Gruppe einteilen, die Vorräte kontrollieren und eine Bestandsliste führen, er war sowohl hier drinnen, als auch außerhalb des Gefängnis aktiv und wenn irgendjemand unter seiner Leitung starb, würde er sich wahrscheinlich die Schuld dafür geben. Der 24 jährige plante seinen Tag beinahe bis auf die letzte Minute durch und Verzögerungen zählten nicht unbedingt zu den Dingen, die er liebte. Im Moment hatte er auch noch die Sache mit Kate im Nacken und das wäre ebenfalls keine einfache Last - zumindest nicht, wenn zutreffen sollte, worüber er sich beinahe ständig den Kopf zerbrach.
Als Gael ihm von ihrer Vergangenheit erzählte, nickte Gage leicht mit dem Kopf. Ihre Geschichte klang ehrlich und er konnte kein Merkmal einer Lüge in ihrem Gesicht erkennen. "Dann hoffe ich für dich, dass es dir hier gefallen wird. Bisher gab es keinerlei größeren Probleme. Jeder hat seine Aufgaben innerhalb der Gruppe und weiß, was zu tun ist", sagte der junge Mann und zuckte kurz mit den Schultern. Keine Ahnung, wie oft er diesen Ssatz bereits ausgesprochen hatte. Er hatte das Gefühl, jedes Mal ein Dejavu zu erleben, wenn sich neue Leute der Gruppe anschlossen. Inzwischen war die Gruppe schon recht riesig, wenn man bedenkt, dass Gage, Aiden, Faye und Amelia früher lediglich zu viert waren. Für einen kurzen Moment legte der Leader die Stirn in Falten und beobachtete Thanatos, während Gael aß. "Wir haben hier drei Jobs: Medicine, Collector und Hunter. Medicine sind für die medizinische Versorgung verantwortlich. Werden Arzneie gebraucht, geben sie den Collectoren Bescheid. Die Collectoren erledigen alle möglichen Besorgungen. Von privaten Bitten, über Nahrungsmittel, Medikamente, bis hin zu Benzin und Büchern. Die Hunter begleiten die Collectoren auf ihrer Reise und beschützen sie vor Gefahr. Außerdem werden sie zur Nachtwache eingesetzt, damit das Gefängnis auch bei Nacht sicher ist. Dann gibt es noch Member.. Menschen die noch nicht wissen, wo ihre Stärken und Schwächen sind, noch zu jung sind oder so wie du: Neu und nicht Einschätzbar", erklärte Gage ihr zunächst einmal das wichtigste. Er nickte ihr mit dem Kopf leicht zu, neigte diesen dann etwas zur Seite. "Was hältst du von einer Dusche? Wir haben fließend Wasser und später kannst du von selbst dorthin finden, wenn du dich waschen willst", meinte der junge Mann und stand bereits auf. Er glaubte nicht, dass Gage sein Angebot ablehnen würde. Warum auch? Nach einer dusche fühlte man sich um einiges besser.
zuletzt bearbeitet 29.01.2019 22:44 |
Sie nickte folgsam bei Gages Worten, bestätigte damit dass sie sie verstanden hatte während sie den Mund voll hatte und anstandshalber so nicht sprechen wollte. Erst als sie das wie aus einer Luxusküche schmeckende Fleisch herunter geschluckt hatte hob sie die Stimme wieder an. "Ich hoffe ich werde mich als nützlich erweisen können und hilfreich sein", meinte sie, lächelte leicht. Es stand für sie außer Frage dass sie ihren Soll leisten wollte um es wert zu sein hier sein zu dürfen.
Auch die Erläuterung der Jobs wurde von ihr mit einem Nicken bestätigt während sie ihn aussprechen ließ, sich währenddessen ihre Gedanken dazu machte. Als Medicine kam sie nicht in Frage, das konnte sie schon so sagen. Ihre Kenntnisse reichten nur für das absolut Notwendigste aus, und nicht darüber hinweg. Zumal sie dabei vermutlich auch mehr falsch als richtig machte, also war das wohl eher weniger etwas womit man sie betrauen sollte wenn man wollte dass niemand zu Schaden kam. Die beiden anderen Jobs klangen dann schon eher interessant und passend, wenn auch nicht so wirklich. Zumal sie unter Hunter im ersten Moment etwas anderes verstand als das was er dann schließlich beschrieb. "Ich glaube so wirklich eindeutig würde ich in keinen der drei Jobs passen", tat sie kund und legte den leeren SPieß zurück auf das Tablett, entwirrte dann mit den Fingern einige ihrer verknoteten Haarsträhnen. "Aber was ich anbieten könnte, wenn ich mich als vertrauenswürdig genug erwiesen habe versteht sich, wäre jagen gehen zu können. Darin sind Thanatos und ich geübt, wir haben bisher noch jede unserer Kleingruppen durchs Jagen ernähren können... und für eine so große Gruppe wäre es zumindest schonmal eine gute Nahrungsquelle." Sie hob leicht die Schultern, wollte nicht überheblich klingen in dem was sie sagte, aber es war eben so. Sie und der Rüde waren ein eingespieltes Team, vorallem wenn es um die Jagd ging. Das könnte von Vorteil sein für die Gruppe.
Sein Vorschlag einer Dusche ließ ihre Augen aufleuchten, die nachdenkliche Miene wieder weichen und ein schon beinahe erleichtertes Grinsen auf ihre Lippen kriechen. "Das wäre wundervoll...", stimmte sie ihm zu, stand bereits auf. Eine Dusche, fließend Wasser... das klang wie ein schöner Traum.
Erneut nickte Gage leicht mit dem Kopf. "Wir werden dich ohnehin mit beiden Parteien losschicken. Dann kannst du sehen, wo du besser hineinpasst. Aber wenn du und Thanatos gute Jäger seid, würdet ihr euch wohl besser als Collectoren eignen. Erhol dich erstmal richtig und dann sehen wir weiter", meinte der 24 jährige und warf einen letzten Blick zu Thanatos. Der Leader öffnete die Tür und trat auf den Flur hinaus, ehe er der Weißblonden den Weg zu den Duschen zeigte. "All zu warm wird das Wasser leider nicht, aber es erfüllt seinen Zweck", sagte er. Für ihn reichte die Wassertemperatur allemal, er war niemand, der heißes Wasser bevorzugte. Es sei denn man kochte Wasser ab, um es anschließend zu trinken. Aber das war wieder eine ganz andere Geschichte. Mit einem kurzen Seitenblick zu Gael musste der Leader kopfschüttelnd feststellen, dass es wohl wieder eine Person in der Gruppe gab, die er mit seiner Größe deutlich überragte. An sich war das für ihn in Ordnung, immerhin hatte sich bisher für ihn rausgestellt, das Frauen es mochten, wenn Männer größer waren als sie selbst. Sie fühlten sich dann geborgen und beschützt - zumindest hatte man ihm dies mal so erklärt. Dieser Fakt war für den Dunkelhaarigen jedoch nur bezüglich einer Sache relevant und das wusste so gut wie jeder der Gruppe. Gage schüttelte kurz den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen und richtete seinen Blick wieder geradeaus. Er öffnete eine weitere Tür, die in einen Raum voller offener Duschen führte. Hier duschten sowohl die Frauen, als auch die Männer und wer es eben bevorzugte alleine zu duschen, der heuerte jemanden an, der vor der Tür Wache stand. "Ich hole dir eben noch ein paar Klamotten, dann können deine in die Wäsche", meinte er und stellte sich ein Stück an die Seite. Mit der Hand hielt er der jungen Frau die Tür auf, bis sie hindurchgegangen war, ehe er selbst in das Lager ging und dort Kleidung heraussuchte, die rein nach Augenmaß irgendwie passen würden. Anschließend machte der 24 jährige sich wieder auf den Rückweg zu den duschen.
Wieder nickte sie auf das was er sagte hin, denn das was er von sich gab klang sinnvoll. Solange sie sich nicht beides genau angesehen hatte, konnte sie kaum beurteilen wofür sie sich wirklich eignen würde. Das würde also alles mit der Zeit kommen, wenn sie wieder fit genug war um sich dem auszusetzen. Wobei man sie da vermutlich relativ viel zurück halten müssen würde, denn sie neigte dazu sich selbst und ihren Zustand zu überschätzen aus Ehrgeiz und Tatendrang. Vorallem jetzt wo sie sich schon so viel besser fühlte, und am liebsten direkt anfangen würde Bäume auszureißen wenn es ihr nur helfen würde zu zeigen wie nützlich sie für die Gruppe war. Vorerst jedoch, stand duschen auf dem PLan. Und das war etwas, was sie sich nun definitiv nicht entgehen lassen wollte. Richtig duschen zu können, das war für sie bisher unvorstellbar gewesen - hatte doch der nächstbeste Fluss oder Bach ausreichen müssen. Oder eben das dreckige, abgestandene gesammelte Regenwasser. Aber Duschen, richtige Duschen? Das klang schon fast zu gut um wahr zu sein. "Oh, ich glaube es könnte auch kurz vor dem Gefrierpunkt sein und ich wäre einfach nur froh dass es da ist", lachte sie und schlang die Arme um sich während sie neben dem Leader her ging, das allzu vertraute Klicken Thanatos' Krallen auf dem harten Boden im Hintergrund hörte. Der Rüde folgte ihnen in kleinem Abstand, den Knochen wie eine Trophäne mit sich schleppend. Vor der Tür durch die Gage sie schließlich gehen ließ, ließ der Wolfshund sich schließlich wieder nieder und kümmerte sich weiterhin um seinen Knochen während Gael Gage entgegen nickte und schließlich nachdem die Tür ins Schloss fiel begann sich aus ihren dreckigen, teilweise kaputten Klamotten zu schälen und sie mehr oder weniger achtsam in einer trockenen Ecke ablegte bevor sie sich bereits unter eine der Duschen stellte und das Wasser aufdrehte. Er sollte Recht behalten, das Wasser war nicht unbedingt wirklich warm, aber es war warm genug. Wenn man das eisige Wasser aus Wasserläufen gewöhnt war, war das hier so oder so wie ein Segen.
An Klamotten hatte Gage der Weißblonden noch ein Dunkelgrünes Shirt, eine helle Jeans, Unterwäsche und Socken herausgesucht. Wenn sein Augenmaß ihn nicht getäuscht hatte, würden ihr die Kleidungsstücke wohl passen. Vielleicht waren sie auch einen Tick zu groß, aber damit würde Gael wohl auskommen müssen - Es sei denn sie bestand darauf, sich selbst passende Kleidung heruassuchen zu dürfen. Thanatos hatte es sich neben der Tür bequem gemacht, sodass Gage einfach an ihm vorbei in den Duschraum gehen konnte. Anfangs hatte der junge Mann das laufende Wasser überhaupt nicht wahrgenommen. Erst als er die Kleidung auf einen alten Gartenstuhl abgelegt hatte und sich umdrehte, nahm er das Rauschen des Wassers wahr. Aber das war nicht das Einzige, was er bemerkte. Gael stand nun beinahe vor ihm, komplett nackt und schien das fließende Wasser einfach nur zu genießen. Der Leader neigte den Kopf leicht zur Seite und musterte die junge Frau kurz. Als sein Blick wieder zu ihrem Gesicht fand, konnte er ein Grinsen nicht unterdrücken. "Hattest du es so eilig zu duschen, dass du nicht auf Klamotten warten wolltest?", fragte er mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht. Wie Gage eben war, ließ er einen koketten Spruch ab und bewegte sich nicht von der Stelle. Wenn die Weißblonde wollte, dass er ging, würde sie ihm das schon sagen. Aber Gage wäre nicht er selbst, wenn er diesen Anblick nicht zumindest kurzzeitig genießen würde - welcher Kerl würde hier schon einfach wieder gehen?
Das Gefühl des Wassers welches ihr auf die Schultern tropfte war wie der Himmel auf Erden, für einen Moment fühlte sie sich als wäre ihr noch nie etwas besseres passiert als das. Nun... wenn man es genau nahm, gab es ja auch in sehr langer Zeit nichts was das hier hätte toppen können. Traurig eigentlich, dass eine banale, simple Dusche das Beste war was einem passieren konnte. Wobei das in der heutigen Zeit vermutlich gar nicht so bedenklich war wie es das wohl früher, vor all dem gewesen wäre. Zufrieden und erleichtert lehnte sie die Stirn an die wand, ließ das Wasser einfach auf ihren Rücken prasseln, genoss das Gefühl davon wie das Nass den Dreck aus ihren Haaren und von ihrer Haut wusch. Nach einer Weile dann legte sie den Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken und ließ das Wasser in ihr Gesicht laufen, ehe sie plötzlich von Gage' Stimme aus den Gedanken gerissen wurde. Wie ein Reh im Scheinwerferlicht fuhr sie herum und starrte ihn an, rührte sich zunächst keinen Milimeter. Nicht einmal zu bedecken versuchte sie sich - immerhin brachte das nun ja ohnehin nichts mehr nachdem er sie bereits zur Genüge gesehen hatte - sondern stand einfach splitterfasernackt und nass vor ihm, guckte ihn aus großen Augen an. Dann hoben sich langsam ihre Mundwinkel als die Frau in ihr sich nun doch irgendwo geschmeichelt fühlte durch seine Aufmerksamkeit. Und immerhin musste sie sich ja für ihren Körper nicht schämen. Die Zeit draußen hatte zwar natürlich ihre Spuren hinterlassen, sie dünner gemacht, aber noch immer hatte sie ihre Attribute. "So ungefähr"; schmunzelte sie, "ich konnte einfach nicht anders, die Dusche war zu verführerisch."
Natürlich hätte der Leader auch einfach gehen können, aber sind wir mal ehrlich.. Jeder, der Gage kannte, wusste zu Einhundert Prozent, dass er sich eine solche Chance nicht entgehen lassen würde. Dass er Gael noch nicht kannte, vereinfachte die Sache nur, denn so würde ihm später niemand die Ohren vollheulen mit den Worten 'Ich liebe dich'. Gott.. Wie oft er diese Worte schon gehört hatte und bisher hatte er sie nur wenige Male in seinem Leben selbst ausgesprochen und das auch nur bei einer einzigen Person: Seiner kleinen Schwester Amelia. Der junge Mann ließ seinen Blick erneut an dem Körper der Weißblonden hinabwandern, immerhin bekam er sie diesmal von vorne zu sehen. Er verschränkte die Arme vor der Brust, schüttelte leicht den Kopf. "Brauchst du zufällig Hilfe?", fragte der Dunkelhaarige und hob fragend eine Augenbraue. Versuchen konnte man es ja mal. Immerhin war er schon so weit gekommen, dass Gael ihn nicht direkt darum gebeten hatte, die Duschen zu verlassen. Warum also sollte man das ganze nicht noch weiter provozieren? Ein bedeutsames Grinsen lag auf seinen Lippen. Die junge Frau versuchte ja nicht einmal irgendetwas zu verdecken und das machte es Gage nicht gerade einfach. Immerhin wusste er gar nicht, wo er zuerst hingucken sollte. Schließlich schaffte er es allerdings doch, sein Blick an ihr Gesicht zu heften und sie erwartungsvoll auf eine Anwort anzusehen.
Auch wenn sie es sich nicht direkt ansehen ließ, aber sie badete förmlich in Gages Blicken. Wann, wenn überhaupt, hatte sie zuletzt ein Mann so angesehen? Sie überhaupt einmal... angesehen ohne offenbar zu überlegen ob er sie umlegen oder sich als nette Trophäe mitnehmen sollte? Es musste schon eine Weile her sein, denn sie konnte sich an keinen Fall erinnern. War sich nicht einmal sicher ob es überhaupt schonmal vorgekommen war. Aber was sie sicher sagen konnte... nicht so. Garantiert nicht so. Erstrecht nicht, während sie nackt war. Dies hatte sie noch nie zugelassen, aber jetzt sträubte sich dagegen nicht einmal was. Vielleicht, weil es ja ohnehin schon unumkehrbar war. Aber auch, weil sie sich dagegen einfach kaum wehren konnte. Es tat ihr gut, im Inneren, so angesehen zu werden. Und immerhin war sie ja irgendwo auch nur eine Frau... oder nicht? Seine Frage bestärkte das Lächeln nur noch, ließ es nun langsam zu einem Grinsen wachsen. "Vielleicht...?", meinte sie und hob leicht die Schultern. "Aber so wird das wohl ein wenig schwer, meinst du nicht?" Sie nickte in seine Richtung, denn immerhin trug er noch seine komplette Klamotte was sich wohl zum Duschen als eher unpraktisch erweisen würde. Sie spürte wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, allein deshalb weil sie noch nie so forsch auf irgendwas auch nur ansatzweise vergleichbares eingegangen war, sie sich selbst kaum noch erkannte. Aber wieder dachte sie bei sich... war es denn verwerflich? Nicht ihrer Meinung nach.
Gage fuhr sich kurz mit der Zunge über die Lippen, ehe er leicht in seine Unterlippe biss. Gael war hübsch, keine Frage und wahrscheinlich würde Aiden wieder einmal über seinen Bruder meckern, wenn er hiervon erfuhr. Früher oder später würde der Hunter ohnehin davon erfahren, sei es nur an der guten Laune des Leaders oder aber wenn er so lange mit Fragen bohrte, bis Gage nachgab. Der 24 jährige blickte bei ihren Worten kurz an sich hinab. Vermutlich hatte sie recht, er hatte definitiv zu viel an. Aber das war schnell erledigt. Er griff mit den Fingern nach den Saum seines Shirts, ehe er es sich über den Kopf zog und es zu den Kleidungsstücken warf, welche er für sie rausgesucht hatte. So etwas wie Duschgel oder Seife gab es hier selten und im Moment waren diese Luxusgegenstände leider leer, aber ohne funktionierte duschen auch recht gut. Auch der Rest seiner Klamotten landete schließlich auf dem Stuhl, ehe der Dunkelhaarige seinen Blick wieder zu Gael wandern ließ. Seine Augen wirkten in dem Licht beinahe Schwarz und hatten etwas verruchtes an sich. Mit wenigen Schritten war er bei der zierlichen Gestalt angelangt, spürte das lauwarme Wasser auf sich niederprasseln. Der Leader hob eine Hand, strich Gael eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und ließ seine Hand schließlich in ihren Nacken wandern. Seine andere Hand legte er an ihr Becken, zog sie mit dieser näher zu sich, ehe er sich leicht hinabbeugte und seine Lippen auf ihre legte. Das hier würde nichts mit Gefühlen zu tun haben, dass stand für den jungen Mann fest. Beziehungen waren nicht sein Ding und davon abgesehen kannte er Gael nicht. Zumindest nicht wirklich. Aber wenn sich ihm schon eine solche Situation bot, warum sollte er sie nicht ergreifen?
Als Gage sich nun nach ihrem Hinweis begann auszuziehen, erlaubte sie sich ihrerseitsunverhohlen zu gucken. Warum auch nicht? Wenn er guckte, dann durfte sie das wohl auch. Und er war nun wirklich kein hässlicher Mensch, im Gegenteil. Seine Gesichtszüge hatte sie ja schon vorher als attraktiv empfunden, aber je mehr sie von ihm zu Gesicht bekam desto attraktiver war er in ihren Augen. Spätestens mit dieser Feststellung, war es dann ohnehin um sie und ihre Selbstbeherrschung verloren... denn wie sollte sie sich schon einem attraktiven Mann der Interesse an ihr zeigte entsagen? Sie beobachtete ihn als er auf sie zu kam, inspizierte seine Bewegungen. Er war ein Mann der wusste was er wollte, das sah man ihm an. Seine Bewegungen strotzten vor Selbstbewusstsein. Zu behaupten dass sie das nicht irgendwo anmachte, wäre eine Lüge. Sie legte den Kopf in den Nacken als er vor ihr zum Stehen kam - er war so viel größer als sie, wieder etwas was sie als durchaus sexy empfand - und so konnte sie nur dadurch in sein Gesicht, seine Augen sehen. Jetzt hatte sie auch nichts mehr zu sagen, also schwieg sie und reckte sich dem Kuss entgegen statt noch irgendwas zu sagen. Ihre Arme hob sie an um sie in Gages Nacken zu verschränken und so seinen Kopf bei sich zu behalten, während sie ein paar kleinere Schritte nach hinten machte bis sie die kühle Wand im Rücken spüren konnte.
Spätestens jetzt gab es so oder so kein Zurück mehr und keinerlei Gedanken, die sich versuchten in den Vordergrund zu drängen. Keinerlei Verpflichtungen, die gerade nach Gage riefen und niemanden, der gerade seinen Rat brauchte oder seine Hilfe benötigte. Die Tür zur Dusche konnte man nicht abschließen, aber Thanatos sollte Grund genug dafür sein, dass niemand einfach so herein kam und selbst wenn, war es dem Leader egal. Immerhin war er erwachsen und konnte tun und lassen, was er wollte. Außerdem würde er sich hiernach ohnehin wieder seinen Pflichten widmen, weshalb also niemand zu befürchten hatte, dass er seinen Job als Leader dieser Gruppe nicht ernst nahm - wobei das bisher seines Erachtens nach ohnehin niemand in Frage gestellt hatte. Jegliche Gedanken waren verflogen und Gage genoss den Moment, indem er einfach mal abschalten konnte. Die Hand, die sich in ihrem Nacken befand, wanderte nun ebenfalls zu ihrem Becken. Von dort aus rutschten seine Hände nahezu synchron bis zu ihren Kniekehlen, wobei er allerdings von ihren Lippen ablassen musste, da er leicht in die Hocke gehen musste, um diese zu erreichen. Dafür allerdings konnten seine Lippen sich stattdessen mit ihrem Dekoltee beschäftigen. Er benetzte ihre Haut mit seichten Küssen, ließ seine Lippen zu ihrem Hals wandern. Der Leader war ein Kerl, der Frauen gerne etwas verwöhnte, egal ob mit Komplimenten, mit Küssen oder anderen Dingen. Sein Dad hatte ihn so erzogen, wahrscheinlich ein Ausgleich dafür, dass er seiner Frau gegenüber teilweise ebenfalls etwas streng gegenüber war. Gage jedoch genoss den Ausdruck in den Gesichtern derjenigen, denen er etwas gutes tat.
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26 Jahre — männlich — Collector
| Er nickte nur stumm, als Gage seine Frage beantwortete. Gut machte Sinn, es war immerhin erst der zweite Tag nach der Aufhebung der Ausgangssperre und sie mussten somit ihre Vorräte erst wieder auffüllen. Mit Leichtigkeit fing er den Autoschlüssel auf und drehte ihn in seinen Händen. Wenig später erklärte Gage die Versammlung für beendet. Desmond blieb jedoch auf seinem Platz sitzen und wartete bis die Tür etwas freier war. Entspannt saß er also zurückgelehnt in seinem Stuhl. Argwohn flackerte jedoch in seinen Augen auf, als Kirian auf ihn zuging. Prompt kündigte dieser an, dass sie sich in zehn Minuten beim Auto zu versammeln hatten, bevor er Desmond die Autoschlüssel entwendete und auch schon ging. Irritiert sah er dem Hunter nach und schüttelte dann nur fassungslos den Kopf.  Aus Erfahrung konnte er sagen, dass Menschen wie er nicht lange in dieser Gruppe blieben. Entweder weil sie selber gingen oder weil ihr Ego sie in den Tod führte. Aber gut, er hatte wichtigere Dinge zu tun als sich Gedanken um ein Gruppenmitglied zu machen mit dem er, außer wegen seinen Pflichten, nichts zu tun hatte. Er wollte schon aufstehen, als ihm jemand auf die Schulter tippte. Überrascht drehte er sich in seinem Stuhl um und erblickte Willa. Zaghaft fragte sie ihn zunächst, ob er etwas essen wollte und dann, ob er ihr Pflanzen zum Anbauen mitbringen könnte. "Ich hab bereits gefrühstückt, aber danke, dass du fragst", sagte er mit einem kleinen Lächeln. "Und was die Pflanzen betrifft: Falls wir genügend Zeit haben und wir noch Platz im Auto haben, werde ich sehen was sich machen lässt." Kurz tätschelte er ihre Schulter, bevor er sich erhob und zu seiner Zelle ging. Er schnappte sich seinen zweiten Rucksack, der für Ausflüge wie diese gedacht war. Ausgestattet mit vielen Fächern und Taschen. Im Inneren befand sich auch einige gepolsterte Behälter und Stofffetzen befanden. Sein Messer trug er wie immer bereits am Körper, sodass er nur seinen Bogen holen musste. Der Köcher war praktischerweise bereits am Bogen befestigt war. Zwar konnte dieser nur fünf Pfeile halten, aber meist reichte es. Meist waren es ohnehin die Hunter, die andere zu beschützen hatten und somit ihre Munition nutzten. Beim Auto angekommen, stieg er bloß ein und setzte sich ebenfalls auf die Rückbank. |
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zuletzt bearbeitet 30.01.2019 03:53 |
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